Mystisch und klangvoll
Die Leporello-Nachwuchsredaktorinnen Lena und Alina Facchinetti haben sich das neue Programm «contre vents et marées» des Circus Monti angeschaut und sind «absolut begeistert»! Hier ihre Eindrücke:
Lena: «Contre vents et marrés» heisst übersetzt: «Zwischen Wind und Wetter». Einerseits spielen die Szenen denn auch in einer Wüste. Auf dem Manegen-Boden sind dreidimensional Sanddünen aufgezeichnet. Das hilft dem Publikum zu verstehen, wo sich die Reise abspielt und die Musik illustriert zudem jede einzelne Bewegung der Künstler:innen.
Alina: Schon im Vorzelt kommt eine Art rauchige und trockene Wüstenstimmung auf. Ausgestellte Plakaten zeigen Porträts von Artist:innen mit Wüstenhintergrund. Unter mystischem Gesang beschreitet das Ensemble das Zirkuszelt. Wie eine Karawane in der Wüste laufen die Artist:innen singend und summend durch die Zuschauerränge, bis sie schliesslich in der Manege stehenbleiben. Besonders ist, dass die Artist:innen neben dem Gesang kein einziges Wort sagen, sondern es ist allein die Musik und ihre Performance, die die Wüstenstimmung ins Zirkuszelt holen.
Ideenreiche und kreative Szenen
Lena: Es gibt so viele Szenen, die ich toll finde! Besonders in Erinnerung ist mir aber die Performance mit den chinesischen Ringen geblieben. Vier Künstler springen mit einer Leichtigkeit durch die Ringe. Aber nicht nur vorwärts, sondern auch mit einem Salto oder sogar rückwärts.
Alina: Oder da ist die Szene, bei der das Clownduo eine Art Wäschetrommel auf Rädern aufbaut. Zwischen zwei Stöcken wird ein Holzpflock eingespannt und rundherum ein Tuch aufgewickelt. Sobald die zwei Artist:innen an einem Hebel drehen, erklingt ein Geräusch, dass einem heftigen Windsturm gleichkommt. In der Wüste ist es wohl eher ein Sandsturm. Aber passend zum Geräusch werfen sich alle zu Boden und werden herumgewirbelt.
Ohne viele Worte wird eine phantastische Geschichte erzählt
Lena: Ich besuche eigentlich jedes Jahr den Circus Monti. Dieses Jahr hat mir besonders die Vielfältigkeit gefallen und dass die Artist:innen gesungen haben. Das war neu. Dies brachte eine gewisse Dynamik ins Geschehen. Auch ohne viele Worte wird so eine phantastische Geschichte erzählt. Und das muss man erst mal hinbekommen!
Alina: Circus Monti zeigt, was alles an Performance und Entertainment möglich ist. Für einige Zuschauer:innen sind es vielleicht manchmal zu viele Eindrücke auf einmal, aber genau das macht diesen Zirkus aus. Die Kostüme, aber vor allem auch das Bühnenbild sind dieses Jahr wieder perfekt auf die Performance der Artist:innen abgestimmt. Einzigartig ist auch, dass die Übergänge und der Umbau so fliessend geschehen. Während das Ensemble tanzt und mit dem Clownduo scherzt, bemerkt das Publikum gar nicht, dass das Trapez langsam von der Decke kommt und gleich als nächste Nummer dran ist.
Lena: Jedes Detail ist aufeinander abgestimmt und alles ist miteinander verschränkt. Doch vor allem ist es nie eine Aneinanderreihung von Nummern, stets wird eine Geschichte erzählt und vor allem auch das Publikum miteinbezogen. So wird etwa das Publikum zum Schnipsen aufgefordert und schon erklingt im Zirkus-Zelt ein Regenschauer. Eine super Idee!
Was macht den Circus Monti so einzigartig?
Lena: Jedes Jahr überrascht Circus Monti mit neuen Einfällen, einem umwerfenden Bühnenbild, toller Live-Musik und erstaunt und verblüfft mit eindrücklichen und ideenreichen Performances. Und was ich besonders klasse finde: Circus Monti ist ein reiner Artisten-Zirkus. Die Vorstellungen sind ohne Tiere.
Alina: Für mich einzigartig ist die magische Atmosphäre, der sich niemand entziehen kann! Die 14 Artist:innen vermögen alle im Zirkuszelt auf eine Reise mitzunehmen, was unter anderem auch deshalb so gut gelingt, weil nicht nur die Manege Teil der Perfomance ist, sondern sich die Artist:innen auch immer wieder zwischen die Zuschauer:innen mischen und etwa auch die Seitengänge und Eingänge als Bühne nutzen.
Wer sich gerne verzaubern lässt: nichts wie los! Der Zirkus gastiert noch bis am 30. Oktober in Bern auf der Allmend.
