Schneeweisschen und Rosenrot
Es waren einmal zwei Schwestern, die bei ihrer Mutter lebten. Als eines Tages mitten im Winter ein Bär an ihre Türe klopft und Zuflucht sucht, ist er herzlich willkommen. Und alle vertragen sich gut. Was aber Schneeweisschen und Rosenrot nicht wissen, ist, dass der Bär …
Ideenreich und liebevoll hat Alain Thélin diesen Klassiker auf die Bühne gebracht – mit einem spielfreudigen Ensemble. Der Theatertipp vom Leporello-Jugendredaktor Tim Wanner.
Es ist Frühling und der Bär verabschiedet sich und geht zurück in den Wald. Kurz darauf beschliessen die beiden Schwestern nach ihm zu suchen. Dabei treffen sie auf ein «winzig kleines Männchen», in dessen Bart sich ein Holzstück verfangen hat. Schneeweisschen will helfen und schneidet das Holzstück heraus. Doch das kleine Männchen wird wütend und droht den Schwestern. Wie gut, dass der Bär nicht weit weg ist.
Grosse Spielfreude
Das Theater unter der Regie von Alain Thélin ist gut gelungen. Besonders gefallen hat mir die ideenreiche Inszenierung, die grosse Spielfreude, aber auch die Musik, das Licht, sowie der Nebel. All dies hat das Schauspiel bestens untermalt und eine spannende und schöne Atmosphäre erzeugt.
Realistisch gestaltetes Bühnenbild
Ein besonderer Hingucker ist auch das Bühnenbild mit vielen Elementen, etwa dem grossen, realistisch nachempfundenen Stein-Ofen. Auch toll finde ich, dass sich einige Szenen quasi beim Zytglogge abspielen.
Die erste Tanz-Choreografie war noch ein wenig unpräzise und schien schlecht geprobt. Doch die restlichen Choreographien waren sehr gekonnt.
Die Tücke liegt im Detail
Was mich und auch einige Kinder im Publikum gestört hat, ist, dass das Holzstück, welches sich im Bart des «winzig kleinen Männchens» verfangen hat, nicht optimal dargestellt war. An der Premiere war gut zu erkennen, wie ein zweites, anders aussehendes Bartstück, am Holz angeklebt war. Doch dies nur am Rande.
Ich empfehle «Schneeweisschen und Rosenrot» allen Menschen ab 4 Jahren. Es ist einfach, verständlich und unterhält bestens.
Schneeweisschen und Rosenrot ist bis am 1. Februar im Theater National zu sehen.
Tim Wanner
