S’Kommödeli wott i Urwald zrügg
Als mitten im Urwald plötzlich eine Kommode auftaucht und behauptet, der Urwald sei in Gefahr, staunen die Tiere nicht schlecht. Doch sollen sie der Kommode vertrauen? Und wenn ja, was können sie gegen die Abholzung des Urwaldes tun? Ein Stück für Menschen ab 5 Jahren vom Berner Puppentheater und die Kritik vom Leporello-Jugendredaktor Tim Wanner.
Der Urwald ist in Gefahr! Das erfahren die Bewohner:innen des Urwaldes von einer Kommode, die von ihrem Zuhause – sie wohnte bei den Holzfällern – ausgebüxt ist. Erst verstehen sie nicht, wozu eine Kommode gut sein soll und ob sie ihr überhaupt vertrauen können. Doch als die ersten Bäume gefällt werden, begreifen die Tiere den Ernst der Lage um ihr Zuhause. Wieso begreifen die Menschen nicht, wie wichtig der Urwald ist? Und wie kann man ihnen das erklären und wie von ihrem Vorhaben abhalten?
Frank Demenga hat mit «S’Kommödeli wott i Urwald zrügg» ein wichtiges, aktuelles und politisches Stück geschrieben und dies erst noch für ein ganz junges Publikum. So kommen denn auch die Kleinen beim Schauen des Stückes immer gut mit, was keine Selbstverständlichkeit ist. Aufmerksam nehmen sie am Geschehen auf der Bühne teil und zeigen sich sehr interessiert.
Die Figuren von Karin Wirthner sind ein Hingucker, die Tiere des Waldes sind treffend charakterisiert und sprechen alle in einem anderen Dialekt. Einige Dialoge sind sehr witzig, so sagt etwa die Raupe «Ich glaube, die Spinne hat einen Vogel!» Dies ist eines meiner Lieblings-Zitate. Beeindrucken finde ich auch, dass es nicht nur für die Kinder viel zu lachen gibt, sondern auch für die Erwachsenen.
Einzig das Ende ist für mich ein wenig zu abrupt und vermag nicht ganz zu überzeugen. Doch mehr möchte ich hier an dieser Stelle nicht verraten. Schaut euch doch gleich selber «S’Kommödeli wott i Urwald zrügg» an! Ihr werdet viel Freude daran haben!
Nur so viel verrate ich im Moment: Die Pointe gehört dem Faultier!
«S’Kommödeli wott i Urwald zrügg» ist bis anfangs Februar 2025 im Berner Puppentheater zu sehen.
Tim Wanner
