Zum Hauptinhalt springen

Alois

| Kinder- und Jugendredaktion | Bilderbuch

Der junge Stier Alois liebt es zu toben und ist dabei manchmal ein bisschen ungestüm. Aus Versehen rennt er seinen Freund das Lämmchen um und wird darauf hin von seinen „Mitweidern“ verstossen. Das farbenfrohe Bilderbuch „Alois“ von Max Bolliger und Vera Eggermann erzählt die ungewöhnliche Geschichte vom kleinen Stier Alois und wie er sich mit seinen Freunden versöhnt. Die Kritik der Nachwuchsredaktorin Carole Niffenegger.

Alois wohnt mit seinen tierischen Kumpanen auf einer Weide in der Nähe eines Bauernhofs. Nicht nur durch seine schwarze Farbe  hebt sich der kleine Stier vom Rest ab. Sein „anders sein“ wird illustrativ noch betont: so ist Alois lediglich mit einzelnen Strichen skizziert.

Das „Zusammenleben mit seinen „Mitweidern“ gestaltet sich mitunter schwierig. Alois weiss mit seiner Kraft nichts Rechtes anzufangen. In seinem jugendlichen Übermut überrennt er versehentlich seinen Freund, das Lämmchen. Die anderen Tiere auf der Weide finden das gar nicht lustig und so wird Alois schliesslich vom Bauern auf eine andere Weide gebracht.

Keine kleinen Geschichten in der Geschichte
Der Textanteil im Bilderbuch ist sehr gering gehalten. Trotzdem gibt’s in den Bildern nicht viel mehr zu entdecken, etwa kleine Geschichten in der Geschichte oder spannende Zooms auf Details. Die Bilder zeigen genau das, was die aufmerksamen Lesenden oder Zuhörenden schon durch den Text erfahren. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist natürlich schade. Die Illustrationen treiben weder das Erzählte inhaltlich weiter, noch erzeugen sie einen dramaturgischen Spannungs-Bogen.

Dabei ist Alois überhaupt nicht glücklich auf seiner einsamen Weide. Die ganze Nacht wartet er auf die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages. Da kommt ihm eine Idee: „Ich will mir morgen die Sonne holen; dann bin ich nicht mehr allein und brauche mich nicht mehr zu fürchten.“

Auf dem Weg sich die Sonne zu holen trifft Alois auf einen „Jelängerjelieberstrauch“. Als Alois dem Strauch erzählt, dass er die Sonne hohlen will, erschrickt sich dieser. Die Sonne ist doch für alle da, denkt sich der Strauch. Der „Jelängerjelieberstrauch“ kann Alois von seiner Idee abbringen und Alois macht sich auf den Heimweg.

Mit zu wenig Tiefgang
Am Ende der Geschichte versöhnt sich Alois mit seinen „Mitweidern“. Warum? Diese Frage stellt sich den Lesenden, denn dieser Schluss ist nicht wirklich nachvollziehbar und befriedigend, wie die ganze Story. Die Geschichte wirkt insgesamt etwas zusammenhangslos, zu wenig zu Ende gedacht .

Ich hätte mir in der Geschichte ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht und auch für die Illustrationen mehr Einfälle und Ausdruckskraft.


Teilen Merken

Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Alois
  • Autor:in
    Max Bolliger
  • Verlag
    Atlantis
  • Erscheinungsdatum
    2015
  • Illustrator:in
    Vera Eggermann
  • Bewertung