Julian ist eine Meerjungfrau
Prachtvolle Bilder liefern den opulenten Rahmen für eine traumhafte Geschichte, in der Julian endlich sein darf, was er will – Meerjungfrau.
Julian liebt Meerjungfrauen. Als er eines Tages tatsächlich welche sieht, kommt er aus dem Staunen nicht mehr heraus. Drei aufgeputzte Grazien mit türkisgrünen Schwänzen und wallendem Haar stehen in der Schnellbahn, und schon geht es los mit dem Kino im Kopf. In weichem Schwung versinkt der Junge in einem zauberhaft illustrierten, seitenlangen Tagtraum. Von bunten Fischen begleitet, schwebt er als Meerjungfrau durch das nasse Pastellgrün und taucht erst wieder auf, als seine Großmutter ihn daraus aufweckt: „Komm, mein Schatz. Wir sind da.“ Farbkräftige Bilder und ein minimalistisch gehaltener Text setzen den Wunsch des Jungen, selbst eine Meerjungfrau zu sein, einfühlsam in Szene. Seine Oma – übrigens wie Julian in dunkler Hautfarbe gemalt – unterstützt ihn dabei so beiläufig wie behutsam. Ob schwarz oder weiß, ob Junge oder Mädchen: Zu zeigen, dass jedes Kind sein darf, was es will, ist wohl das große Verdienst dieses die Vielfalt rühmenden Bilderbuchs.
Kritikerjury
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TitelJulian ist eine Meerjungfrau
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Autor:inJessica Love
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GenreFiction
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VerlagKnesebeck
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Erscheinungsdatum2020
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Seiten32
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Bewertung