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Riesenbirne

| Fachredaktion | Bilderbuch

Wahrhaft absurd und abenteuerlich ist die Geschichte, die Jakob Martin Strid erzählt. Ein wimmliger Spass nicht nur für Liebhaber von Birnen und Wassermelonen. Der Biderbuch-Tipp von Andrea Kromoser. 


Wie gelangt man von Glückshafen aus zur Geheimnisvollen Insel? Am besten mit einer Riesenbirne als Schiff, immer der Nadel des Barylischen Kompass nach! Dann muss man nur mehr vorbei an den Schrecklichen Piraten, dem Fürchterlichen Seedrachen und mitten durch das Nachtschwarze Meer. Von dort aus ist es nicht mehr weit, bis zur Geheimnisvollen Insel, auf der die Riesenbirnen wachsen.

Schrecklich, fürchterlich und nachtschwarz

Das klingt etwas absurd und völlig übertrieben. Ist es auch. Jakob Martin Strid erzählt in seinem reich illustrierten Kinderbuch die abenteuerliche Geschichte der Katze Mika und des Elefanten Sebastian, beide wohnhaft in Glückshafen. Die beiden Mutigen machen sich in ihrem Riesenbirnenschiff, gemeinsam mit dem umtriebigen Professor Glykose auf, um den verschollenen Glückshafener Bürgermeister wieder zu finden.

Das wird jetzt immer noch absurder? Genau darum geht es auch. Zuerst könnte man meinen, dieses Buch erzählt eine etwas überdrehte Abenteuergeschichte in altem Stile. Jedoch entpuppt sich die Vermutung bei genauerer Betrachtung als zu wenig weit gegriffen. Denn der A4-formatige Band greift Elemente klassischer Seefahrerabenteuer auf, um diese mittels ständiger Übertreibungen wiederzubeleben. Strids Hang zu komisch-absurden Wendungen und völlig überzogener Figurenzeichnung macht diese Geschichte zum lustvollen Vorlese-Abenteuer als auch zur vergnüglichen Schmökerstunde für ErstleserInnen.

Vergnügliche Schmökerstunden

Die Illustrationen erinnern an die Szenerien und vermenschlichten Tierfiguren Richard Scarrys, die bei Jakob Martin Strid jedoch noch bunter und überladener daherkommen. An allen Ecken passiert etwas: Professor Glykose brät Spiegeleier an Bord der Riesenbirne, während Sebastian eine im Ozean treibende Kiste mit Wassermelonen entdeckt und das Birnenschiff von einer Meute schrecklicher Piraten bombardiert wird.

„AARRGH!! Wir sind die Schrecklichen Piraten! Gebt uns euer Gold und eure Juwelen oder wir töten euch!“ „Aber wir haben kein Gold und auch keine Juwelen“, sagte Mika. „Wir haben nur Wassermelonen.“

Ob das gut gehen kann? Eigentlich nicht: es sei denn, der Kapitän der Schrecklichen Piraten hätte seit 37 Jahren keine Melone mehr gegessen und gerade heute grosse Lust auf Wassermelone …


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Fachredaktion

  • Titel
    Riesenbirne
  • Autor:in
    Jakob Martin Strid
  • Verlag
    Boje Verlag
  • Erscheinungsdatum
    2012
  • Seiten
    112
  • Übersetzer:in
    Sigrid C. Engeler
  • Bewertung