Rita
Rita kniet auf dem Drei-Meter-Brett. Lange schon. Aufmerksam sieht sie aufs Wasser unter ihr. Wird Rita springen? Andrea Kromoser empfiehlt dieses ausgesprochen mutige Bilderbuch von Heinz Janisch und Ingrid Godon.
„Ich habe schon viel gesehen.“ Besonders mutige Menschen: einen Seiltänzer zum Beispiel, Kinder die Achterbahn fahren und die Frau die sich traute, mitten in das Labyrinth hinein zu laufen.
Momentaufnahmen der Entschlossenheit
Die Szenarien der ersten Doppelseiten dieses Bilderbuches zeigen in großflächigen Illustrationen, Momentaufnahmen der Entschlossenheit. Jedoch bilden die hier geschilderten Situationen den Prolog zu einem sehr viel bedeutenderen Ereignis. Der Geschichte von Rita, dem Mädchen mit der roten Badekappe. Denn nichts, so beteuert die Erzählstimme, habe sie je so sehr beeindruckt wie Rita.
Ingrid Godon zeichnet ein kräftiges, am Drei-Meter-Brett kniendes Mädchen in schwarzem Badeanzug und knallroter Badehaube. Hände und Knie ruhen fest auf dem Brett, ihr konzentrierter Blick richtet sich hinunter auf die Wasseroberfläche. Rita wirkt entschlossen, wenig aufgeregt. „Dann klettert sie wieder die Leiter hinunter.“ Später steht Rita am Ein-Meter-Brett. Wird sie dieses Mal springen?
Ausdrucksstarke Bleistiftlinien
Eine glücklich lächelnde, mit ausdrucksstarken Bleistiftlinien dargestellte Rita dreht entspannt ihre Runden im Schwimmbecken. Sie war zu feige, um zu springen. Doch Rita ist mutig! Anders mutig. Sie steht zu ihrer Entscheidung, wandelt Ihre Schwäche in Stärke. Dem Jungen, der die gesamte Szene beobachtet und sie als Feigling beschimpft hat, würdigt sie nur eines kurzen Blickes:
„’Fische springen nicht von Türmen’, sagte sie.“
Fachredaktion

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TitelRita
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Autor:inHeinz Janisch
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VerlagBloomsbury
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Erscheinungsdatum2012
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Seiten24
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Illustrator:inIngrid Godon
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Bewertung