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Spielplatz

| Fachredaktion | Bilderbuch

Grossartig! Mies von Hout lässt mit ihrem Bilderbuch „Spielplatz“ jene Labyrinth-Suchspiele aufleben, in denen Zeigefinger und/oder Bleistift auf einem Blatt Papier, durch einen Irrgarten voller schwarzer Linien, ihren Weg zum Schatz suchen. Der Tipp von Andrea Kromoser.

Gesucht wird der Weg zum Spielplatz. Gemeinsam mit einer rot-getigerten Katze mit Cowboyhut, einem Jungen in schwarz-weiss gestreiftem Shirt und einem Mädchen in blaukariertem Kleid gehen wir los: „Zuerst müssen wir ein Stück durch den Garten laufen. Welcher von den weissen Wegen ist wohl der richtige?“ Vor uns liegt eine in Rosa- und Rottönen erstrahlende Phantasielandschaft. Die Gräser und Bäume wiegen darin im Wind, weisse Pinsellinien führen schwungvoll durch den Garten. Die beiden Kinder rennen bereits entlang der Linien, die Katze scheint auf uns gewartet zu haben. Sie ist erst einige Schritte vom Gartentor und dem roten Pfeil (der im Folgenden auf jeder Doppelseite den Beginn eines neuen Labyrinthes anzeigt) entfernt. Wir also – mit dem Finger auf der Bilderbuchseite – hinterher! Aber wo müssen wir abzweigen? Wo geht es weiter? Es ist gar nicht so einfach, hier nicht vom Weg abzukommen. Eifrig laufen wir entlang der Pinsellinien, wo wir kurz vorm Ziel (das wiederum durch einen roten Pfeil markiert ist) auf einen gelben Ziegenbock treffen. Super, geschafft! Auf geht’s zur nächsten Seite!

Finger, Irrwege & Labyrinthe
Mies van Hout, die vor allem durch ihre emotionalen Fischbilder aus „Heute bin ich“ bekannt wurde, ist mit „Spielplatz“ ein neues überzeugendes Bilderbuchprojekt gelungen, das durch seinen interaktiven Zugang tief in die Bildwelten der Künstlerin eintauchen lässt. Hier werden Bildbetrachtungen zum Spiel und Bilddetails buchstäblich im Vorbeilaufen wahr-, auf- und mitgenommen. Innerhalb jedes Labyrinthes treffen sowohl die Figuren der Geschichte als auch die mit ihnen rätselnden Lesenden auf jeweils einen oder auch gleich mehrere Reisegefährten, die auch zum Spielplatz wollen. Kurz vor dem Ziel, Schaukel und Wipptier sind schon in Reichweite, treffen die drei Figuren zusammen mit Ziegenbock, Hirsch, Ente, Krokodil, Fuchs sowie einigen Fledermäusen, Pinguinen und Ameisen auf ein „echt grosses Ungeheuer. Vorsicht! Es darf nicht aufwachen. Kannst du über seine Pfoten steigen, ohne sie zu berühren?“ Ob das möglich ist? So viele wie wir mittlerweile schon sind? Ganz leise, sachte und leise tappen unsere Finger über mit krakeligen Ungeheuerbeinen bemaltes Papier...


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Fachredaktion

  • Titel
    Spielplatz
  • Autor:in
    Mies van Hout (Text & Bild)
  • Verlag
    Aracari Verlag
  • Erscheinungsdatum
    2017
  • Seiten
    32
  • Bewertung