Die Schule
Britta Teckentrup macht schon seit geraumer Zeit mit aussergewöhnlich illustrierten Sachbüchern von sich reden. Nun widmet sie sich einem Thema, dass auch alle aus eigener Anschauung kennen: der Schule. Der Sachbuch-Tipp von Antje Ehmann.
Zur Einstimmung: die Garderobenhaken, das Treppenhaus und eine Seite, die wie ein altes Schulheft ausschaut. Zum Ausklang ein leerer Stundenplan. Dazwischen über hundert prall gefüllte Seiten mit SchülerInnnen, LehrerInnen, Sorgen, Ängsten und Freuden. Britta Teckentrup bringt vielfältige Aspekte aus dem schulischen Alltag – unbeschönigt – zur Sprache.
Der genaue Blick
„Mich fasziniert die Schule als Mikrokosmos und Spiegelbild unserer Gesellschaft,“ so die Berliner Künstlerin Britta Teckentrup. In ihren digitalen Collagen zeigt sie ausdrucksstarke Porträts und fotografisch anmutende Momentaufnahmen von diesem besonderen Kindheitsort. Seiten ohne Text wechseln sich ab mit Darstellungen von Menschen und Räumen wie dem Schwimmbad, den Schulfluren oder dem Pausenhof.
„Ich wollte schon immer ein Buch über all die Schulerfahrungen machen, die ich im Laufe der Jahre hinweg gesammelt habe. Mein Mann war viele Jahre Lehrer, mit Freunden habe ich mich intensiv ausgetauscht, mein Sohn macht im nächsten Jahr Abitur und mich beschäftigt all das seit meiner eigenen Schulzeit,“ so Teckentrup. „Ich feile so lange an einem Gesichtsausdruck, bis ich den Charakter spüre und mit ihm fühle, davor höre ich nicht auf,“ so die Künstlerin weiter. Diese Intensität und Genauigkeit prägt das Buch und macht seine Qualität aus. „Und wie ist es bei Euch?“ so lautet der letzte Satz und fordert auf, selbst zu erzählen und zu reflektieren.
