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Alleine aufgrund seiner Haptik ist das Sachbuch schon ein aussergewöhnliches Ereignis: Fährt man mit den Fingerspitzen über das Cover, lassen sich das Eisbärengesicht und alle Buchstaben einzeln erspüren. Optisch als eine Art Briefmarke aufgemacht – sogar mit Verlagsstempel – überzeugt das Sachbuch und erreicht sein wichtiges Ziel, Wissen über Tiere zu vermitteln, die allesamt auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen.

Empathie für bedrohte Tiere
Weltweit sind ganz unterschiedliche Tierarten vom Aussterben bedroht. 30 von ihnen stellt Martin Jenkins in diesem Sachbuch vor. Der in Cambridge lebende Naturschutzbiologe hat schon einige Bücher geschrieben. In diesem präsentiert der Experte bedrohte Tiere und erzeugt durch sein fundiertes Fachwissen und seine Begeisterung Empathie für Arten wie den Amsterdam Albatros, die koreanische Flussjungfer oder den Kurzkammleguan.

Auf der linken Buchseite erklärt jeweils ein längerer Text Wissenswertes, ein kurzer Steckbrief liefert zusätzlich biologische Fakten und eine Landkarte hilft, den Lebensraum des jeweiligen Tieres geografisch zu verorten. Daneben – auf der rechten Buchseite – sieht man grossformatig die Tiere, gezeichnet von Tom Frost. Klassisch und in mattem Retrostil zeigt er Momentaufnahmen und umrahmt die mal mehr und mal weniger gefährdeten Tiere mit Hilfe der Briefmarkenform. Frost ist übrigens selbst begeisterter Sammler von alten Briefmarken.

Zukunft gestalten
„Wenn das Artensterben so weitergeht, wie bisher, wer weiss, was das für Folgen hat? Und was das für eine Welt sein wird, in der wir leben?“ – mit diesen Worten schliesst Martin Jenkins seinen einleitenden Brief an seine Leserinnen und Leser. Darin verdeutlicht er ausgehend vom Schicksal der Wandertaube, die noch Anfang des neunzehnten Jahrhunderts weit verbreitet war, deren letztes Exemplar „Martha“ jedoch 1914 in den USA starb, die Dringlichkeit des Artenschutzes.