Ach wie gut, dass niemand weiss ...
… dass ich Rumpelstilzchen heiss. Schön wärs, würde Sina dazu sagen, denn ihr Geheimnis ist um einiges komplizierter. Alexa Hennig von Lange erzählt in ihrer verzwickten Liebesgeschichte „Ach wie gut, dass niemand weiss…“, dass ein perfektes Leben nicht immer so perfekt sein muss, wie es scheint. Die Kritik von Sabrina Michel.
Sina ist eine Vorzeigetochter. Ihr Notendurchschnitt ist brillant, ihr Zimmer picobello aufgeräumt und ihr Freund Jean ist der beliebteste Junge der Schule und kommt erst noch aus einer guten Familie. Als Jean jedoch per Facebook mit Sina Schluss macht und sie sich in Noah verliebt, gerät ihr Leben aus den Fugen. Noah kommt aus dem übelsten Viertel der Stadt und steht unter Mordverdacht. Da Sina sich niemandem anvertrauen kann, verwickelt sie sich immer mehr in ein Lügen-Gebilde.
Dafür, dass Sina schon 17 Jahre alt ist, erscheint ihr Verhalten reichlich naiv. Sie lässt den von der Polizei gesuchten Noah mitten in der Nacht über den Balkon in ihr Zimmer steigen, ohne Alarm zu schlagen. Dann trifft sie sich auch noch im Geheimen mit ihm, ohne ihn zu kennen. Wer darüber hinwegsieht kann jedoch in eine zuckersüsse Liebesgeschichte eintauchen.
Die Liebe ist nur ein Thema, welches Alexa Hennig von Lange im Roman anspricht. Sinas Vater ist Staatsanwalt und hat seinen Töchtern von klein auf eingetrichtert, dass alle Leute jenseits des Kanals, wo auch Noah lebt, böse sind und krumme Geschäfte drehen. Dass dieses Schwarz-Weiss-Modell auf die Wirklichkeit nicht direkt anwendbar ist, wird schon bald deutlich. Obschon der tätowierte Noah nicht den gesitteten Lebensstil pflegt, wie Sinas Familie, ist er trotzdem ein liebenswürdiger Mensch, welcher für seine Mitmenschen sogar sein Leben zu opfern bereit ist ...
Einfach zu viele Ausrufezeichen!!!!!!!!!!!!!!!!
Die Sprache ist sehr einfach gehalten und die Wortwahl beschränkt sich auf ein Minimum. Schade ist auch, dass an Ausrufezeichen nicht gespart wird und diese deshalb ihre Wirkung schnell verlieren:
„Hier ist überhaupt nichts gut! Ich habe unfassbare Angst! Ich weiss nicht, was das zu bedeuten hat! Ich weiss nicht, wer mir den Mund zuhält! Ich weiss nicht, was dieser Jemand mit mir vorhat!“
Dank der einfachen Sprache eignet sich der Roman auch für nicht geübte Leserinnen und Leser und verspricht in jedem Fall schöne und entspannende Lesestunden.
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelAch wie gut, dass niemand weiss ...
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Autor:inAlexa Hennig von Lange
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Verlagcbt
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Erscheinungsdatum2014
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Seiten392
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Bewertung