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Bretonische Verhältnisse

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Kommissar Dupin ist ein ungehobelter Kerl. Doch mit der Zeit weiss man seinen ganz eigenen Charme zu schätzen. „Bretonische Verhältnisse“ von Jean-Luc Bannalec könnte sich zum Kult-Krimi entwickeln. Der Buchtipp von der Leporello-Jugendredaktorin Carole Niffenegger.

Gerade hat die Hochsaison in der Bretagne begonnen und alle warten auf die Touristenströme, als der Mord an Hotelbesitzer Pierre-Louise Pennec die Bevölkerung erschüttert. Kommissar Dupin, ein eingefleischter Pariser, der ans Ende der Welt zwangsversetzt wurde, befasst sich nur wiederstrebend mit dem mysteriösen Mord.

Am Anfang wird man mit einer Flut von Namen bombardiert, was es recht schwierig macht, den Überblick zu behalten. Doch schon bald ist klar, wer wer ist und wer welche Macken hat. Dupin hat spezielle Techniken um Verbrechen aufzuklären und seine Arbeitskollegen sind ihm meinst nur lästig. Doch gerade das unterscheidet diesen Krimi von anderen. Die nicht immer ganz freundlichen Sprüche und Gedanken Dupins lockern die Geschichte auf angenehme Weise auf.

Als Dupin noch in Paris ermittelte, eckte er bei seinem Vorgesetzten durch seinen etwas gewöhnungsbedürftigen Charakter immer wieder an und wurde deshalb nach Concarneau in der Bretagne versetzt. Auch hier haben seine Kollegen es nicht immer ganz einfach mit ihm.

Schon ein einfaches Telefonat konnte recht anstrengend werden. Hier ein Beispiel für ein solches Telefonat mit seinem Arbeitskollegen Kadege – Dupin hatte schon einiges unternommen um ihn loszuwerden, bis jetzt ohne Erfolg:

"Das Handy klingelte ein zweites Mal. Immer machte er sich wichtig. Ein drittes Mal. Dupin merkte, dass er doch etwas unruhig wurde.
Ja?
Monsieur le Commissaire? Sind Sie es?
Wen erwarten Sie an meinem Telefon? blaffte Dupin.“

Trotzdem ist Dupin ein liebenswerter Kommissar und seine Art bringt immer wieder Witz ins Spiel. Je länger sich Dupin mit dem Mordfall befasst, desto schwieriger und verstrickter scheint dieser zu werden.

„Bretonische Verhältnisse“ ist raffiniert aufgebaut und erinnert an Agatha Christies Krimis.
Wie bei Krimis üblich tappt man bis am Ende im Dunkeln und immer wenn man denkt das Rätsel sei gelöst, taucht ein neuer Beweis auf, der die These wieder zunichte macht. Bretonische Verhältnisse ist der erste Fall von Kommissar Dupin. Es sind bereits zwei Folgebände von Jean-Luc Bannalec erschienen.

Jean-Luc Bannalec ist ein Pseudonym. Wer sich jedoch in Wirklichkeit dahinter verbirgt ist nicht sicher. Viele vermuten hinter dem Pseudonym Jörg Bong, Geschäftsführer des Fischer-Verlags. Zudem soll der Bestseller-Krimi demnächst auch verfilmt werden.

 


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Bretonische Verhältnisse
  • Autor:in
    Jeam-Luc Bannalec
  • Verlag
    Goldmann
  • Erscheinungsdatum
    2013
  • Seiten
    317