Der Duft der Kiefern
War Großvater Heinrich ein Nazi? Mit feinem Gespür ergründet die autobiografische Graphic Novel die Vergangenheit einer Berliner Familie.
„Wir. Wussten. Von. Nichts.“ Sagt Großmutter Else auf die Frage ihrer Enkelin nach den Juden. Doch wie kann das sein? Und war Großvater Heinrich ein überzeugter Nazi oder ein Mitläufer? Auf ihrer beharrlichen Suche nach der Wahrheit wirbelt die Berlinerin Bianca Schaalburg ordentlich Staub in ihrer Verwandtschaft auf. Zugleich entwirft sie eine faszinierende autobiografische Graphic Novel, die stellvertretend für viele andere deutsche Familienschicksale stehen könnte. In wilden Zeitsprüngen reist sie von 1939, dem Geburtsjahr ihrer Mutter, bis in die Gegenwart und schält so, eingewoben in ein verwirrendes Geflecht aus Verdrängung, Unwissenheit und Erfindung, nach und nach ihre eigene Version der Vergangenheit heraus. Die in gedämpften Farben gehalten Illustrationen überzeugen dabei ebenso wie die frischen Dialoge. Biografisches Hintergrundmaterial und historische Informationen, etwa über das KZ Theresienstadt oder den Architekten Bruno Taut, runden das facettenreiche Werk ab.
Kritikerjury

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TitelDer Duft der Kiefern
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Autor:inBianca Schaalburg
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GenreComic / Graphic Novel
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Verlagavant-Verlag
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Erscheinungsdatum2021
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Seiten208
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Bewertung