Hope Forever
Dean Holder ist er erste Junge, den Sky wirklich liebt. Colleen Hover beschreibt bis ins kleinste Detail die bizarre Liebesgeschichte des ungleichen Paars. Eine aussergewöhnliche Mischung aus Liebes- und Familiengeschichte. Die Kritik der Nachwuchsredaktorin Carole Niffenegger.
Sky lebt in einfachsten Verhältnissen. Ihre Adoptivmutter Karen erlaubt der 17-Jährigen keine digitalen Medien. Karen unterrichtet Sky seit Jahren zu Hause.
Auf Skys innigen Wunsch darf sie ihr letztes Highschool-Jahr an einer öffentlichen Schule absolvieren. Der Schulstart ist wesentlich schwieriger als sie es sich vorgestellt hat.
Die Gerüchteküche brodelt. Denn es ist bekannt, dass Sky des Öfteren nächtlichen Männerbesuch empfängt. Doch bis jetzt hat Sky noch für keinen etwas empfunden und entgegen aller Gerüchte ist sie noch mit keinem ins Bett gestiegen. Sky kann sich vor Beleidigungen ihrer Mitschülerinnen kaum retten.
Beim Einkaufen trifft Sky auf den bildhübschen Dean Holder. Seine reine Anwesenheit löst bei Sky Gefühle aus, die sie vorher noch gar nicht kannte.
Sie ist ziemlich verunsichert und weiss nicht recht was sie von Dean und ihren Gefühlen halten soll: „Zwar weiss ich immer noch nicht, ob das in meinem Bauch tatsächlich Schmetterlinge sind und nicht doch die Symptome einer beginnenden Darmgrippe, aber ganz egal, was es ist – eins kann ich ganz klar sagen: Es gefällt mir nicht, dass allein seine Stimme in meinem Inneren solche Gefühle auslöst.“
Manche Stellen vermitteln gekonnt die neu erwachten und prickelnden Gefühle von Sky und stecken die Lesenden an. Doch dazwischen schleppt sich die Handlung sehr langfädig dahin. Colleen Hoover arbeitet mit sehr genauen Beschreibungen. Teilweise fast zu detailreich, wenn die einfachsten Dinge seitenlang breitgeschlagen werden. Manche Kussszenen sind auf mehrere Seiten ausgedehnt, was mir definitiv zu viel ist.
Skys Beziehung mit Dean Holder ist wie eine Achterbahnfahrt und dasselbe gilt für ihre Gefühle. Auch als Leserin durchlief ich eine Achterbahn der Gefühle. Die Geschichte von Sky und Dean ist sehr emotional und ergreifend. Zu Beginn wirkt die Story von Sky nicht besonders realistisch. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass sie ihr Leben lang von ihrer Adoptivmutter unterrichtet wurde; keinen Zugang zu den Medien hat und dann auch noch ihre Gefühlslosigkeit gegenüber Männern. Diese Ausgangssituation wirkte auf mich ziemlich künstlich und aufgebauscht. Im Verlauf klärten sich diese Umstände jedoch nach und nach mit viel Raffinesse auf. Im Nachhinein heben genau diese speziellen Voraussetzungen dieses Buch von anderen ab.
Sky erinnert sich kaum noch an die Zeit bevor sie zu ihrer Adoptivmutter Karen kam. Doch nach und nach tauchen immer neue Erinnerungen auf und zusammen mit Dean versucht Sky ihre verwirrende Familiengeschichte zu rekonstruieren und stösst dabei auf ziemlich unangenehme Dinge aus ihrer Vergangenheit.
Die Geschichte ist gespickt mit raffinierten Wortspielen, die jedoch im Deutschen nicht so gut funktionieren wie im Englischen. Angefangen beim Titel, der sich im Buch mehrmals wiederholt, jedoch immer ein bisschen „fehlplatziert“ wirkt weil er nicht übersetzt wurde. Auch dieser Umstand klärt sich erst im Verlaufe des Buches. Dazu möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht zu viel verraten ;-)
„Hope Forever“ hat mir gut gefallen, kann aber trotzdem nicht mit Hoovers erster Liebesgeschichte von Will und Layken in „Wie ich Layken liebe“ und „Wie ich Will liebe“ mithalten. Die Autorin wagt eine Gradwanderung zwischen Kitsch und Romantik, die ihr im Grossen und Ganzen ziemlich gut gelungen ist. Die beiden vorherigen Jugendbücher von Hoover haben mich jedoch durch noch mehr Feingefühl und Romanik überzeugt.
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelHope Forever
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Autor:inColleen Hoover
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Verlagdtv
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Erscheinungsdatum2014
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Seiten528
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Übersetzer:inKatarina Ganslandt
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Bewertung