Maybe someday & Maybe not
Zwei Jugendromane in einem Band vereint: Colleen Hoover begeistert ihre Leser aufs Neue mit zwei packenden Liebesgeschichten, welche viel Spannung und natürlich auch ein bisschen Herzschmerz mit sich bringen. Die Rezension der Nachwuchsredaktorin Sara Winkler.
Ausgerechnet an ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag muss Sydney erfahren, dass ihr Freund sie seit Monaten mit ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Tori betrügt. So steht sie plötzlich alleine mit ihrer Tasche auf der Strasse, auf der Suche nach einer neuen Bleibe.
Zufälligerweise hält auch Ridge, im Haus auf der anderen Seite der Strasse, Ausschau nach einem neuen Mitbewohner – und so zieht Sydney kurzerhand bei Ridge und seinem etwas verrückten Mitbewohner Warren ein. Wie bereits zu erwarten, entwickelt sich zwischen dem gehörlosen Ridge und Sydney schon bald eine Beziehung, die über eine normale Freundschaft hinausgeht. Besonders die Liebe zur Musik verbindet die beiden. Ridge mit seiner Gitarre und Sydney mit ihrer Stimme ergänzen sich gut. So schreiben sie schon bald zusammen an neuen Songs für Ridges Band und kommen sich dabei immer näher. Doch Ridge hat eine Freundin und nie im Leben würde er sie verlassen, auch nicht für Sydney, der er sich so nah fühlt wie noch niemandem zuvor.
Keine gewöhnliche Liebesgeschichte
„Maybe Someday“ scheint auf den ersten Blick ein etwas langweiliger, vorhersehbarer Jugendroman über das übliche Verliebtsein zu sein. Doch bereits nach den ersten Kapiteln musste ich feststellen, dass dem nicht so ist. Colleen Hoover erzählt eine ungewöhnliche Geschichte über die Liebe zur Musik, in Verbindung mit dem nicht sehr oft angesprochenen Thema Taubheit. Die Komponente dieser Hörbehinderung gibt dem Jugendroman das gewisse Etwas, das ihn von anderen Liebesgeschichten abhebt. Mit viel Gefühl erzählt die Autorin vom tauben Ridge, der die Musik eben nicht hören, dafür aber fühlen kann und wie dies seine Beziehung zu Sydney beeinflusst.
Auch die sympathischen Charaktere schliesst man sofort ins Herz. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt wird, bekommt man sowohl Einblick in die Sichtweise von Sydney als auch in die von Ridge, was dazu führt, dass man sich mit der Geschichte und den Protagonisten sehr verbunden fühlt und sie vollkommen verstehen kann.
Als kleinen Bonus gibt uns Colleen Hoover den Zugang zu den Songs, welche Sydney und Ridge im Buch schreiben. Mithilfe eines QR-Codes lassen sich dann also die Pop-Songs, gesungen von Griffin Peterson online anhören. Dieses gemeinsame Projekt von Colleen Hoover und Griffin Peterson ist schlicht bestechend! Die Kombination von Liedern und einer Geschichte machen das Jugendbuch nochmals zu etwas ganz Speziellem. Die Lieder machen sofort gute Laune und passen sehr gut zu der ergreifenden Liebesgeschichte.
Viel Leidenschaft
Im zweiten Buch des Doppelbands „Maybe not“ erzählt uns Colleen Hoover die Geschichte von Warren, Ridges Mitbewohner, und Bridgette. Dabei wird im gleichen Zeitraum, in dem sich die Geschichte von Sydney und Ridge abspielt, diejenige von Warren und Bridgette erzählt. Gewisse Szenen werden wieder aufgenommen, jedoch aus Sicht von Warren, was der WG-Geschichte eine völlig neue Dimension verleiht: Man hat abermals das Gefühl mitten drin zu sein und die Protagonisten in- und auswendig zu kennen.
Auch wenn „Maybe not“ etwas weniger tiefgründig geschrieben ist als „Maybe someday“, fehlt es dem Jugendroman nicht an Spannung und Leidenschaft. Da die Geschichte im Gegensatz zu ihrem Gegenstück „Maybe someday“ eine erotische Komponente besitzt, eignet sie sich eher für junge Erwachsene.
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelMaybe someday & Maybe not
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Autor:inColleen Hoover
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Verlagdtv
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Erscheinungsdatum2018
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Seiten576
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Übersetzer:inKattrin Stier
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Bewertung