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Mercy 01: Gefangen. Ist Liebe ewig?

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Carmen ist ein ganz normales Chormädchen an der St. Stephens Mädchenschule. Gerade findet ein Kulturaustausch mit den Schülern aus Paradise statt, als mit Carmens Körper etwas Unheimliches geschieht ... Die Buchkritik von Nora Steiner.


Mercy weiss selber nicht genau, was sie wirklich ist. Sie bezeichnet sich selber als "rachsüchtigen Dämonen". Sie nistet sich ins Leben von Mädchen ein und ergreift Besitz von ihren Körpern. Die Opfer merken nichts von diesem Vorgang, ihnen wird einfach die Kontrolle über ihren Körper entzogen.

Es ist so, als würde ihr Geist tief schlafen und dann, wenn Mercy wieder auszieht, mit einem totalen Filmriss aufwachen. 

Mercy zieht also in den Körper von Carmen ein. Und dies während eines Schüleraustauschs, an dem Carmen teilnimmt um Mahlerstücke einzuüben. Die Gasteltern, die sie während dieser Zeit aufnehmen, haben vor zwei Jahren einen schrecklichen Schicksalsschlag erlebt: Ihre Tochter Lauren wurde entführt. Man weiss bis heute nicht, ob sie noch lebt. Die Hoffnung auf ein Happy End haben alle aufgegeben. Nur Ryan, Laurens Zwillingsbruder ist überzeugt, dass seine Schwester noch irgendwo festgehalten wird.

Weder packend, noch spannend!

Als Mercy erfährt, dass Lauren eine wunderbare Sopranistin war, ist für sie klar, dass es einen Zusammenhang mit der Entführung geben muss. Als kurze Zeit später Jennifer, auch eine tolle Sängerin, verschwindet, stellen Ryan und Mercy den Zusammenhang der beiden Fälle fest: Könnte es sein, dass der mysteriöse Entführer die Sopranistinnen "sammelt"?

Dies alles klingt zwar einigermassen packend - ist es aber nicht.

Die Autorin Rebecca Lim schafft es nicht Spannung aufzubauen. Stattdessen beschreibt sie stundenlang die Chorproben und Klänge der Mahler-Kompositionen:

"Alle hören, wie mühelos ich phrasiere, wie kraftvoll und leicht. Sie lauschen meinen Einsätzen, meinen Abgängen, verzaubert von der reinen, lyrischen Schönheit meiner Stimme. Lieblichkeit, gepaart mit Stärke."


Als Mercy am Schluss den Entführer ausfindig macht, spürt sie einen heissen Zorn in sich und sie macht diesem auf grässliche Art Luft. Allerdings bleibt völlig schleierhaft, warum Mercy so furchtbar zornig ist.

Die Geschichte schweift immer wieder ab und verliert sich irgendwo in endlosen Beschreibungen - weit ab von der eigentlichen Handlung. Ob diese Nebenstränge in den Folgebänden vielleicht noch wichtig werden?


Egal!

Ich finde dieses Buch enttäuschend und werde sicher keinen der Folgebände lesen!


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Mercy 01: Gefangen. Ist Liebe ewig?
  • Verlag
    Ravensburger
  • Erscheinungsdatum
    2011
  • Seiten
    256
  • Übersetzer:in
    Ilse Rochfuss
  • Bewertung