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Spiegelschatten

| Kinder- und Jugendredaktion | Jugendbuch

Für Erdbeerpflücker- und Teufelsengel-Liebhaber: Monika Feths Krimi ist in vielen Punkten vergleichbar mit den bisherigen Büchern ihrer Thrillerreihe. Dieses Mal rätselt der Leser jedoch zum ersten Mal fieberhaft bis zum Schluss, wer der Mörder sein könnte … Die Buchkritik von Sabrina Michel.


Ein Schwulenmörder treibt in Bonn sein Unwesen. Beunruhigend daran ist, dass alle Opfer zum Freundeskreis von Romys Zwillingsbruder Björn, der selber auch homosexuell ist, gehören. Wer das Buch „Teufelsengel“ gelesen hat, kennt die beiden Geschwister bereits. Romy, die Hauptperson, lebt in Köln und arbeitet als Volontärin beim Köln Journal, während ihr Bruder Björn in Bonn studiert.

Als weitere wichtige Personen tauchen der altbekannte Kommissar Bert Melzig und Maxim, Björns Freund auf. Wie wir es von Monika Feth gewohnt sind, wird das Buch aus den Perspektiven der unterschiedlichsten Personen erzählt. Auch der Mörder erhält abermals eine Stimme. Durch diese besondere Technik der Autorin, lernt die Leserin oder der Leser alle Buchfiguren persönlich kennen.

Ebenfalls typisch für Monika Feths Jugendthriller ist der psychologisch höchst komplex angelegte Charakter des Mörders. In diesem Buch weiss man als Leser jedoch zum ersten Mal nicht, wer der Mörder sein könnte. Bis ganz zum Schluss hat man keine Ahnung, wer die grässlichen Morde begangen hat und sogar wenn endlich klar wird, wer es sein muss, ist es kaum zu glauben …

Langfädiger Mittelteil – spannender Schlussspurt

„Spiegelschatten“ hat einige Schwachpunkte, die bei den bisherigen Thrillern so nicht aufgefallen sind. Romy trennt sich von Cal und freundet sich daraufhin mit einem sehr unsympathischen jungen Mann an. Obwohl auch Romy ihn irgendwie abstossend findet, scheinen sich die beiden voneinander angezogen zu fühlen. Leider gelingt es der Autorin nicht, dies für die Lesenden nachvollziehbar zu machen.

Schade, dass das zentrale Thema Homosexualität im Verlaufe der Geschichte derart ausgebreitet und plattgewaltz wird. Die Autorin langweilt damit eher, als dass sie für Akzeptanz wirbt und der Thriller verliert so an Tempo, wirkt langfädig und zäh.

Im Gegensatz zum etwas langatmigen Mittelteil steigt die Spannung jedoch zum Schluss des Thrillers. Rasanz und Spannungsbogen zeichnen die Autorin letztlich aus und machen das Lesen ihrer Thriller so abwechslungsreich.

Wiedersehen mit Jette!

Eine kleine Freude bereitet das Buch ausserdem allen, die die Figur Jette gerne mögen! Die junge Frau taucht nämlich einmal überraschend, doch nur für wenige Minuten, bei Romy in der Redaktion auf.

Das Buch ist für jene empfehlenswert, die alle bisherigen Monika Feth Thriller schon gelesen haben. Ansonsten ist es ratsam, sich zuerst den anderen „Erdbeerpflücker-Thrillern“ zu widmen.                


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Kinder- und Jugendredaktion

  • Titel
    Spiegelschatten
  • Autor:in
    Monika Feth
  • Verlag
    cbt Verlag
  • Erscheinungsdatum
    2012
  • Seiten
    473
  • Bewertung