Wake Up
Wie weit darf man für ein politisches Ziel gehen? Darf man die Energiewende notfalls mit Gewalt erzwingen? „Wake up“ handelt von einer Gruppe Jugendlicher, die dafür kämpfen, dass alle Atomkraftwerke in Europa abgeschaltet werden. Der Tipp von Sophie Burkhalter.
„Diese Geschichte ist unmöglich möglich“
„Frag einen Experten. Er wird dir sagen, dass diese Geschichte unmöglich möglich sei. Hast du übrigens mal gelesen, was die Experten vor Fukushima sagten, was unmöglich möglich sei?“
Als Sybille Josh und Frederike ihren neuen Freund Filinto vorstellt, sind die beiden sofort fasziniert davon, was der alles mit dem Computer machen kann. Filinto gehört nämlich zu einer Gruppe von Hackern, die ihr Wissen nur dafür einsetzen Gutes zu tun. Zuerst hackt er nur so zum Spass die Ampelschaltung im Viertel, dann bringt er das Riesenrad vom Wiener Prater zum Stillstand. Bald werden die vier zur „Öko-Terrorgruppe Wake up“ und versuchen die Regierung und Grosskonzerne zu erpressen um möglichst schnell die Energiewende herbeizuführen. Filinto ist ein Fanatiker und bald gerät die Situation ausser Kontrolle.
Tatsächlich sind AKWs attraktiv für Hacker, denn es kann grosser Schaden angerichtet werden, wenn ein AKW zum Beispiel von einem Virus lahmgelegt wird. Deshalb gibt es auch in den schweizer AKWs Mitarbeiter, die die Systeme genau überwachen.
Theisen behandelt in seinem Roman viele brisante ökologische und politische Fragen und Probleme. Was, wenn ein tödlicher Erreger, der antibiotikaresistent ist ins Trinkwasser gelangt? Auch damit kann man die Regierung terrorisieren.
Deshalb ist „Wake up“ ein brandaktuelles Buch über Themen, die uns alle beschäftigen sollten. Dieses Buch liest sich schnell. Man gerät beim Lesen in einen Strudel und wird einfach mitgerissen. Manfred Theisen hat eine klare Sprache. Er macht nicht zu viele Worte und verliert sich nicht in detaillierten Beschreibungen, was gut passt.
Da kann man nur sagen: Unbedingt lesen!
Kinder- und Jugendredaktion
