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Was du nicht tun solltest, wenn du unsichtbar bist

| Alina Facchinetti | Jugendbuch

Esther versinkt im Chaos, als sie durch unerklärliche Weise unsichtbar wird. Mit allen Mitteln versucht sie zusammen mit ihrem Freund Boydy, das Missgeschick rückgängig zu machen. Ross Welfords Kinderroman «Was du nicht tun solltest, wenn du unsichtbar bist» ist unterhaltend und humorvoll. Die Kritik von Alina Facchinetti.

Esther lebt mit ihrer Grossmutter Granny in England und geht wie jedes andere Mädchen in ihrem Alter zur Schule. Sie selbst beschreibt sich als stilles, schüchternes Mädchen mit viel Humor. Ihr grösstes Problem jedoch sind ihre vielen Pickel, die über ihr ganzes Gesicht verstreut sind. Um diesem Problem entgegenzuwirken, bestellt sie sich im Internet eine chinesische Kräuterteemischung und legt sich kurzerhand auf die uralte Sonnenbank, die sie günstig ersteigern konnte. Doch was Esther nicht weiss: Das Teegemisch reagiert mit dem UV-Licht der Sonnenbank und lässt sie unsichtbar werden!

Chinesische Teemischung stiftet Chaos
Der Autor lässt Esther dieses lustige Missgeschick in Form eines Tagebuches erzählen. Der Roman ist in 96 Kapitel unterteilt, wobei einzelne Kapitel sehr kurzgefasst sind und sich auf eine Seite beschränken. Grundsätzlich beschäftigen sich die Tagebucheinträge mit sehr vielen Details, was der Handlung und dem Tempo aber nicht schaden, ganz im Gegenteil: es sind diese vielen Details, die letztlich den Roman so amüsant machen!

Boydy – Held oder Nerd
Esther ist zunächst nicht begeistert von ihrem neuen Klassenkameraden Boydy. Für sie ist er eine nervige Person, die mit allen Mitteln versucht eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Als das grosse Missgeschick jedoch passiert und Esther sich nicht mehr zu helfen weiss, wie sie wieder sichtbar werden kann, weiss sie keinen Ausweg, als Boydy um Rat zu fragen. Der ist natürlich von Anfang an vollkommen begeistert und mit der Zeit fängt auch Esther an, ihn zu mögen. Besonders dann, als sie von Schulkameraden erpresst wird, braucht sie Boydy mehr denn je.

Die holprige Freundschaft, die sich bis zum Schluss entwickelt, ist das Kernstück in Ross Welfords Roman. Die fettgedruckten SMS-Nachrichten tauchen immer wieder auf, wenn sich Esther mit Boydy verabredet. Diese digitalen Nachrichten verleihen dem Roman eine abwechslungsreiche Lesestruktur, dazu kommt die einfache und präzise Wortwahl des Autors.

Das knallgelbe Buchcover mit dem farbig verzierten Titel fand ich auf Anhieb ansprechend, da der Kontrast zu anderen Romanen sofort auffällt. Speziell aufgefallen sind mir aber die blau bemalten Seitenränder, die das Buch edel und elegant machen. 

Ross Welford erzählt die Geschichte eines scheinbar (wortwörtlich gesehen) unsichtbaren Mädchens auf eine sehr herzerwärmende und lustige Art. Ein Lese-Muss!


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Alina Facchinetti

Alina Facchinetti (20) lacht gerne, mag Schokolade, Theater, Filme und Bücher. Sie leitet die Kinder- und Jugendredaktion.
  • Titel
    Was du nicht tun solltest, wenn du unsichtbar bist
  • Autor:in
    Ross Welford
  • Genre
    Fiction
  • Verlag
    Coppenrath
  • Erscheinungsdatum
    2018
  • Seiten
    379
  • Übersetzer:in
    Petra Knese und Nora Lachmann
  • Bewertung