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Wie man eine Raumkapsel verlässt

| Kritikerjury | Jugendbuch

100 Kapitel zu je 100 Wörtern, dazu 100 chinesische Segenssprüche: Kraftvoll und voller Poesie erzählt der Jugendroman über Trauer und Einsamkeit.

„Wenn du ein Geher bist, ein echter Geher, dann finden deine Füße von selbst den Weg“, sagt der 16-jährige Will und lässt all das, was ihm beim Gehen in den Kopf kommt, einfach wieder aus sich heraussickern. Er geht vom Dollar-Only-Shop, in dem er arbeitet, zu dem kleinen Jungen, der jeden Nachmittag auf fünf Schmetterlinge wartet. Er geht von dem wahnsinnigen Hund, der an der Kette hängt, nach Hause, um Dads Maisbrot zu backen. In 100 Kapiteln, die aus je 100 Wörtern bestehen und von 100 chinesischen Segenssprüchen flankiert werden, erzählt Will in lockerem Ton von den Orten, die er liebt. Über die Orte, an denen der richtige Weg eben nicht vorbeiführt, spricht er dagegen kaum – etwa die Brücke über die Fourth Street, von der sich sein Vater in den Tod stürzte. Poetisch, dicht und ergreifend zeichnet dieser ungewöhnliche Roman das Bild eines empfindsamen Jugendlichen, der alles versucht, um über seine Trauer hinwegzukommen: „Time to leave the capsule if you dare.“ 


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Kritikerjury

Seit 2009 gibt Leporello.ch in Kooperation mit 1001 Buch, der STUBE sowie dem Rezensionsteam von KJM Bern-Freiburg die Empfehlungsliste LeporelloLesen heraus. Die Kritikerjury setzt sich aktuell zusa…
  • Titel
    Wie man eine Raumkapsel verlässt
  • Autor:in
    Alison McGhee
  • Genre
    Fiction
  • Verlag
    dtv Reihe Hanser
  • Erscheinungsdatum
    2021
  • Seiten
    208
  • Bewertung