Zuletzt die Hunde
Dezember 1917. Es herrschen Krieg und Hunger. Die Menschen essen sogar Hunde. Aber Victor ist fest entschlossen seinen Hund Django zu retten. „Zuletzt die Hunde“ ist ein berührendes Buch über das Leben im Krieg und grosse Verluste. Der Buch-Tipp von Sophie Burkhalter.
Wir befinden uns mitten im Ersten Weltkrieg. Aber nicht in den feuchten Schützengräben an der Front oder im Niemandsland mit seinen Schlammlöchern. Nein in den Dörfern, bei den Menschen, die zurückgeblieben sind. Sie alle müssen mit dem Krieg und vor allem mit dem Hunger leben. Um zu überleben essen die Menschen sogar Schwäne, Katzen und Hunde.
Victor, der Sohn des Notars, leidet an Epilepsie, deshalb darf er das Haus nicht verlassen. Sein Bruder Nest ist als Kriegsfreiwilliger an der Front, wie so viele andere auch. Eines Tages verschwindet Victors Hund Django und Victor läuft weg, um Django zu suchen und vor den Hundeschlachtern zu retten. Auf seinem Weg begegnet er vielen armen Seelen mit traurigen Schicksalen. Trotz allen Strapazen und Gefahren gibt Victor nicht auf, er muss Django unbedingt finden!
„Zuletzt die Hunde“ von der in Antwerpen geborenen Marita de Sterck ist ein sehr berührendes Buch. Ihre Protagonisten müssen mit grossen Verlusten umgehen. Die Autorin erzählt, wie es den Menschen in den Städten und Dörfern hinter der Front ergangen ist und gewährt so Einblick in das Leben damals, zu Zeiten des Ersten Weltkrieges.
Manchmal ist es allerdings etwas verwirrend, etwa wenn Victor epileptische Anfälle erleidet. Dadurch wird die Handlung manchmal unterbrochen. Bei manchen Szenen ist auch nicht ganz klar, ob Victor nun träumt, oder etwas nun wirklich geschieht.
Ich finde, der Umschlagstext führt etwas in die Irre, denn da steht: „Die schwerste Reise stand ihm noch bevor, vorbei an schäumenden Flüssen, hungrigen Sümpfen, quer durch das verfluchte Niemandsland bis in den Abgrund der Hölle.“
So hat man das Gefühl Victor wäre selbst an der Front. Wenn man nur diesen Text und nicht auch noch den Klappentext liest, dann denkt man im Buch gehe es um etwas Anderes. Das ist ein wenig schade.
Insgesamt ist „Zuletzt die Hunde“ ein wunderbares Buch, für alle, die sich für Geschichte und den ersten Weltkrieg interessieren.
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelZuletzt die Hunde
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Autor:inMarita de Sterck
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VerlagOetinger Taschenbuch
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Erscheinungsdatum2012
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Seiten256
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Übersetzer:inRolf Erdorf
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Bewertung