Der Billabong König
Ben ist der Herrscher über einen Billabongsumpf in Australien. Allen geht es gut, auch Billabong ist glücklich und zufrieden. Doch plötzlich kommt es zu Unruhen in seinen Sümpfen. Schwungvoll erzählt Matthias Kröner eine lustige, aber dennoch berührende Geschichte. Der Buchtipp der Leporello-Redaktorin Lena Facchinetti.
Ben kennt in seinem Reich jedes einzelne Tier. Er ist glücklich und hat soweit keine Sorgen. Doch als er eines Tages schrecklich schmerzhafte Zahnbeschwerden bekommt, muss Ben den Billabong verlassen. Doch irgendetwas stimmt nicht. Jemand möchte ihn austricksen und das Miteinander im Tierreich stören. Der Vogel Kaukasius, ein andere Bewohner und Zahnarzt, geiert nach Macht und möchte dem Billabongkönig beweisen, dass er stärker ist. Mit Höhen und Tiefen wie auch mit unerwarteten Hindernissen, soll wieder ein harmonisches Miteinander entstehen. Doch, schafft Ben das? Und wenn ja, wie?
«Ich bin krank. Ich hab Menschen»
Das Kinderbuch ist nicht nur für Kinder, es kann genauso gut auch von Jugendlichen oder Erwachsene gelesen werden. Denn das «Billabong»-Abenteuer nimmt nicht nur mit auf eine wunderschöne Reise, sondern zeigt auch, was wirklich zählt im Leben: nämlich zu erkennen, was ein gutes Leben ausmacht und dieses dann auch zu schätzen. Dafür ist ein fairer Umgang und Respekt gegenüber anderen und anderem nötig.
Der Autor Matthias Kröner erzählt humorvoll und amüsant. Und ab und zu lässt er seine Figuren auch lustige Witze erzählen, welche die Stimmung in den Mangrovensümpfen auflockern: «Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine zum andern: «Ich bin krank. Ich hab Menschen.» Antwortet der andere: «Einfach abwarten. Das vergeht wieder.»
Grossartig sind die grossformatigen farbenfrohen Illustrationen, vor allem gehalten in Grün, Orange und Türkis. Schon beim Anblick des Buchcovers entsteht ein gewisses «Feeling», das an die Billabong-Sumpfgebiete Australiens erinnert.
Lebendig und schwungvoll
Die Geschichte wird dialogisch erzählt – zwischen Erzähler:in und dem Billabongkönig. Doch wer genau der oder die Erzähler:in ist, wird nicht verraten, ausser dass er oder sie mit dem Krokodil befreundet ist. Nicht verraten wird ebenso, ob es sich um ein Tier oder um einen Menschen handelt.
Letztlich sind es insbesondere die Dialoge, die diesem Kinderbuch eine gewisse Lebendigkeit geben und den Leser:innen den Eindruck vermitteln, als würden zwei gute Freund:innen direkt vor der eigenen Nase ihre Abenteuer schildern. Und obwohl die Geschichte in einer Tierwelt spielt, sind die Parallelen zu unserem «Menschen-Alltag» unverkennbar.
Lena Facchinetti
