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Herr Lorbeer, ein alleinstehender Musiker, der oft auf Hochzeiten und Beerdigungen die Trompete spielt, ist auf diesen Festen unfreiwillig der Mittelpunkt der Damengespräche. Warum? Er hat ständig zwei verschiedene Socken an. Trotz eifrigem Kauf von neuen Socken, kann Herr Lorbeer in der ganzen Wohnung jeden Tag aufs Neue nur einzelne Socken in verschiedenen Farben finden. Als die Katze der Nachbarin eine halbaufgefressene Socke findet, vermutet er Mäuse als Übeltäter und stellt Mäusefallen auf. Und tatsächlich, in einer verfängt sich zufällig ein schüchterner, höflicher Sockenfresser namens Kicher. Von nun an lebt Herr Lorbeer nicht mehr allein. Durch Kicher erfährt er Verblüffendes aus dem Leben der kleinen Wesen, die den Menschen meist verborgen bleiben.

Packend und warmherzig
Mit feinem Humor erzählt der tschechische Autor Pavel Šrut die turbulente Geschichte über die Freundschaft von Kicher und Herrn Lorbeer. Wobei der Alltag der Sockenfresser sowie ihre familiären Probleme, denen der Menschen sehr ähneln. Auch Sockenfresser kennen Liebeskummer, vermissen ihre im Ausland arbeitenden Eltern oder erfahren unverhofft Erstaunliches über die kriminelle Vergangenheit ihrer Verwandten. Rasch können die Lesenden durch die farbigen Zeichnungen der tschechischen Illustratorin und Zeichentrickfilmmacherin Galina Miklinová in die Welt der Sockenfresser eintauchen. Überdies nehmen die bemerkenswerten Illustrationen den hintersinnigen Humor des Textes perfekt auf. Dabei wecken die Bilder bei leseunkundigen Kindern die Neugier auf die Abenteuer von Kicher, der sich mutig mit den Kidnappern seines Cousins anlegt.

Die packende und zugleich warmherzige Familienlektüre eignet sich sehr gut zum Vorlesen sowie für lesekundige Schulkinder zum Selberlesen. Für genügend Kurzweil in einer Vorlesepause sorgt das im Buch versteckte Daumenkino, in dem ein unsichtbares Wesen eine Socke auffrisst.