Ksss! Lise, Paul und das Garderobenmonster
Der Berner Autor Daniele Meocci schreibt in seinem Kinderbuch-Erstling „Ksss! Lise, Paul und das Garderobenmonster“ feinfühlig über bösartige Hausmeister, dicke Freundschaften und den Mut, sich selbst zu sein. Die Kritik von der Nachwuchsredaktorin Nora Steiner.
Winzig und mit grünen, flauschigen Haaren rollt es in der Turnhallengarderobe umher: Ksss, ein Monster, das leider so gar nicht zum Fürchten ist. Doch zum Glück wird es von Lise und Paul entdeckt. Die beiden besuchen das kleine Monster so oft es geht in der grossen Pause. Doch sich dabei an dem bösen Hausmeister Herr Scheurer vorbei zu schleichen, der die Turnhalle mit Argusaugen bewacht, ist schwieriger als gedacht ...
Zusammen gegen Mobbing
Das Garderobenmonster Ksss ist nur in die Menschenwelt gekommen, weil es in der Monsterwelt wegen seiner Grösse und dem dünnen Stimmchen ausgelacht worden ist. Auch Lise und Paul werden von ihren Mitschülern gehänselt und ausgeschlossen – doch zu dritt wachsen sie über sich hinaus und bekommen genug Selbstbewusstsein, um sich gegen die fiesen Sticheleien zu wehren.
Eine einfache Sprache, authentische Charaktere, typische Sequenzen wie das Seilspringen auf dem Pausenhof oder den Wechsel von Strassen- zu Hausschuhen, die jeder in der Primarschulzeit erlebt. Diese Mischung macht es Kindern möglich, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Meocci schreibt zudem noch eine Geschichte drumherum – voller Abenteuer und Nervenkitzel, exakt so wie sich jeder wünscht, es selbst zu erleben.
Wahllos eingestreute Illustrationen
Die Geschichte wird ab und an von den Illustrationen von Bernd Lehmann begleitet. Diese stellen für sich leider keine eigene kleine Geschichte dar, sondern wirken wahllos eingestreut und zeigen nur das gerade eben Erzählte.
Packend und tiefgründig
Alles in allem ist Ksss! Lise, Paul und das Garderobenmonster aber auf alle Fälle lesens- und vorlesenswert! Denn die Spannung wird unterbrochen von feinfühligen Gedanken:
„Abschiednehmen, stellt das kleine Monster fest, ist traurig. Aber Abschiede haben auch ihr Gutes: weil Neues auf einen wartet. Weil man sich verändern kann und Dinge erleben, die man nie für möglich gehalten hätte.“
Und die Geschichte transferiert eine wichtige Botschaft:
So wie du bist, bist du völlig in Ordnung!
Kinder- und Jugendredaktion

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TitelKsss! Lise, Paul und das Garderobenmonster
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Autor:inDaniele Meocci
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VerlagOrell Füssli
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Erscheinungsdatum2015
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Seiten139
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Illustrator:inBernd Lehmann
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Bewertung