Munkel Trogg
Ein viel zu klein geratener Riese wird zum Grenzgänger zwischen den Welten und somit zum Held des gleichnamigen Kinderromans von Janet Foxley. "Munkel Trogg. Der kleinste Riese der Welt" ist der Auftaktband einer neuen vielversprechenden Serie. Der Tipp von Andrea Kromoser.
Eine Kleinstadt am Fusse eines stillliegenden Vulkans gelegen: niemand dort ahnt, was sich im Inneren des Berges abspielt. Im Krater wohnen Riesen.
Rumpelberg
Rumpelberg (die Stadt der Riesen) muss vor den Augen der Kleinlingen (den Menschen) geschützt bleiben. Die Welt draussen darf von der Existenz der Riesen drinnen nichts wissen. Als eines Tages jedoch der Drache Snarg aus dem Krater entkommt und in Richtung der Kleinlingsstadt fliegt, herrscht grosse Aufregung. Wie gut, dass Munkel aus der Familie Trogg ein geheimes Schlupfloch zwischen den Welten kennt.
Fröhlicher Protagonist
Der schlaue, mutige als auch fröhliche Protagonist dieses unterhaltsamen Kinderromans wird zum Grenzgänger zwischen den kontrastierten Weltentwürfen. Dank seiner Köpergrösse ist er, als einer aus dem Volk der Riesen, geradezu prädestiniert für diese Aufgabe. Munkel Trogg ist nämlich nicht größer als ein Kleinling. Dabei sieht er eigentlich gar nicht schlecht aus:
„Er hatte eine wunderschöne, graue mit haarigen Warzen übersäte Haut, buschige Brauen sowie die fleischige Nase von Pa und die Glupschaugen und schiefen Zähne von Ma. Nur seine Größe, die war falsch. Für einen Riesen war er einfach zu klein.“
Warum Munkel nicht grösser ist, bleibt bis zum Ende dieses ersten Bandes ein Geheimnis. Genauso wenig wird erzählt, weshalb in den Verliesen der Vulkan-Stadt Rumpelberg die Risse am Boden immer breiter werden und sich dahinter feurig leuchtendes Gestein verbirgt. Oder ob das Kleinlingsmädchen, mit dem sich Munkel angefreundet hat, wirklich nichts über ihren unfreiwilligen Aufenthalt in Rumpelberg weitererzählen wird.
Eine Fülle spannender Spuren
Janet Foxley, die mit diesem Text 2010 den Kinderliteraturwettbewerb der „Times“ gewann, legt eine Fülle spannender Fährten. Schade nur, dass am Ende des Kinderromans zu viele davon in der Luft hängen bleiben. Bleibt zu hoffen, dass sie im zweiten Teil virtuos weitergesponnen werden. In diesem Fall verspricht der Folgeband viele aufregende und turbulente Momente.
Fachredaktion
