Das Universum
Dieser originelle Comic spürt den Geheimnissen des Universums und der Kunst nach: Hubert Reeves und Daniel Casanave zeigen, wie gut Kreativität, Zufall und Physik zusammenpassen. Der Sachbuch-Tipp von Antje Ehmann.
Wenn wieder einmal eine Sonnen- oder Mondfinsternis bevorsteht, geht eine Welle der Begeisterung für das Weltall und seine teils unbegreiflichen Phänomene durch das Gross der Bevölkerung. Der renommierte kanadische Atom- und Astrophsysiker Hubert Reeves hat sich schon als Kind für die Sterne am Himmel von Quebec interessiert; mit 18 Jahren stand sein Berufswunsch dann endgültig fest. Seitdem beschäftigt er sich auch in zahlreichen Publikationen mit dem Universum. In „Wo ist das Weltall zu Ende? Das Universum meinen Enkeln erklärt“ hat er 2012 bereits jüngere Menschen als Zielgruppe in den Blick genommen, nun schreibt er für einen Band der „Comic-Bibliothek des Wissens“ und findet in Daniel Casanave, der seit 15 Jahren für belgische und französiche Comicverlage arbeitet, ein passendes Pendant für seine Überlegungen, die in einfacher und verständlicher Sprache ausgesprochen komplexen und abstrakten Vorgängen nachspüren.
Kosmische und künstlerische Kreativität
Der Herausgeber der Reihe, David Vandermeulen, erläutert in einem ausführlichen Vorwort, nicht nur um was es in diesem Band geht, sondern auch warum er Hubert Reeves verehrt. „In seiner Gegenwart spüren wir nämlich einen großen Geist, der nie [...] die großen Fragen der Metaphysik, der Ethik und der Moral aus dem Blick verloren hat.“ Und so geht es auch in diesem Comic um interessante Gedanken zum Themenkomplex kosmische und künstlerische Kreativität. Darum, wie aus einer schöpferischen Begegnung Neues entsteht und was die Begriffe Notwendigkeit und Zufall in diesem Zusammenhang bedeuten.
Wissen im Comic
Wer sich von dem Konzept der Comic-Bibliothek angesprochen fühlt, der kann sich dort auch zu den Themen Israel und Palästina, Künstliche Intelligenz oder – zurzeit in Vorbereitung – Fake News & Verschwörungstheorien kundig machen. „Alle Themen sind für junge Leute zeitgemäss, wissenschaftlich seriös behandelt und didaktisch hervorragend aufbereitet,“ so Edmund Jacoby.
Einen Versuch, diese Reihe in Schulbibliotheken zu etablieren, wäre es in jedem Fall wert.
