Ferdinand, der Reporterhund
Man hat davon gehört: den Medien ist nicht zu trauen. Ob Fernsehen, Zeitung oder Internet – Journalisten erfinden ihre Beiträge frei und schreiben einfach irgendwas, bloss um die Seiten vollzukriegen. Nein wirklich, den Medien kann man nicht trauen. Aber manchmal kann sich über sie freuen. Der Comic-Tipp von Bettina Wegenast.
„Ferdinand! Uns fehlt noch ein Artikel für die Wissenschaftsseite! Schreiben Sie was! Irgendwas! Aber Hopphopp! In zehn Minuten ist Redaktionsschluss!"
Der Redaktionsleiter ist cholerisch. Und er hat's eilig. So setzt sich Ferdinand, der brave Reporterhund hurtig an seinen Computer und tippt, bis sich die Tasten biegen.
Dabei gelingt es ihm, mehr oder weniger klassischen Wissensthemen wie „Evolution" oder „Fischstäbchen" völlig neue und überraschende Aspekte abzugewinnen. Wer hätte gedacht, dass die Wale ins Meer gegangen sind, weil sie irgendwann mal keine Lust mehr hatten, Schuhe zu kaufen? Oder dass sich Fischstäbchen zum Bräunen gern mal auf die Sonnenbank legen? Das ist beste Blaubärerei. Wahr ist hier nur, dass sich ein Besuch im neueröffneten Brotmuseum in Begleitung einer hungrigen Ente nicht empfiehlt.
Mit Ferdinand, dem Reporterhund haben die beiden Comic-er Flix und Ralf Ruthe einen ausgesprochen charmanten Comic-Charakter geschaffen. Auch wenn Flixs klare und einfach anmutende Bilder meilenweit von André Franquins virtuosem Strich entfernt sind – eine, zumindest geistige Verwandtschaft mit Gaston, dem aberwitzigen Verlagsangestellten, ist nicht ganz von der Hand zu weisen.
Die jeweils dreiseitigen Comics sind zuerst in der Kinderausgabe des Spiegels „Dein Spiegel" erschienen und wurden für die Buch-Ausgabe neu überarbeitet. Sehr lustig. Wirklich wahr!
Fachredaktion
